Kath. Filialkirche St. Walburga
Die Kapelle wurde 1780 (Türsturzinschrift) am Nordrand des Ortskernes erbaut, ohne zugehörige Freifläche allseits vom öffentlichen Straßenraum umgeben.
Kleiner, dreiseitig geschlossener Saal von zwei Achsen Länge; das Äußere ist glatt verputzt und ganz schlicht mit einfachen Rundbogenfenstern. Den geschlossenen Umriß durchbricht nur ein quadratischer Spitzhelmdachreiter über der westlichen Eingangsseite.
Bis zum letzten Weltkrieg hing nur eine Glocke im Türmchen.Sie trägt die Jahreszahl 1851 und die Inschrift: "Gemeinde Usch, folgsam höre mich". Als diese im Krieg 1943 eingezogen wurde, wurde eine Ersatzglocke angeschafft. Nach dem Krieg 1948 kehrte die eingezogene Glocke aus dem Glockenlager in Hamburg zurück. Seit dieser Zeit besitzt Usch zwei Glocken.
Im Inneren erhebt sich ein Kreuzgratgewölbe über flachen profilierten Konsolen, desweiteren befindet sich hier ein Altarretabel aus dem 18. Jahrhundert.
Der Altar wurde 1963 von Josef Nauert aus Guthenthal bei Morbach restauriert und dann auf einen Steinsockel gesetzt.
Der Zelebrationsaltar wurde gemauert und mit einer Sandsteinplatte versehen.
Die Bauern aus Usch besorgten mit ihren Fuhrwerken das Material, Tagelöhner erbauten in Fronarbeit das Gebäude und die Geldkosten trug das Kloster Sankt Thomas. Das erklärt sich daraus, dass das Kloster Anspruch auf den Zehnten in Usch hatte, demzufolge auch zum Bau der Kapelle verpflichtet war. Die Kapelle ist der heiligen Äbtissin Walburga geweiht, deren Fest alljährlich am 25. Februar stattfindet.
Bis Ende der 1970er Jahre, pilgerten Massen zum Wallfahrtsort Usch.
Lehrer Kömen (1881-1889) berichtete, daß ein stark gehbehinderter Mann aus Biersdorf 9x nach Usch gekommen sei. Beim 9, Mal habe er seine Krücken in Usch lassen können, da er wieder gehen konnte. Zum Dank sei er noch 9x nach Usch gewallfahrtet.
Aus Prüm sei ein blind geborener nach Usch gewallfahrtet, der hier zum ersten Mal das Tageslicht gesehen hat. Es wird noch von weiteren Heilungen bei Augenkrankheiten berichtet.
Usch gehörte kirchenrechtlich zur Pfarrei Neidenbach. Im Jahre 1803 kam es zu Sankt Thomas und 1905 zu Mürlenbach. 1921 kam es wieder nach Neidenbach und seit 1922 (1.7.1922) ist Usch Filialort von Densborn.
Anmerkung: Zum Fest der hl. Walburga kamen immer die lieben Verwandten aus den Nachbargemeinden. Nach der Segnung wurde bei den ortsansässigen Verwandten fette Buttercremetorte mit Schokokaffeebohnen geschlemmt! Gruselige Vorstellung, aber wie schon erwähnt war Ende der 70er Schluß damit.
Epoche: Barock / Rokoko
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